Kyra Vertes über das Art Journaling: Tagebuch trifft auf Kunsttherapie 

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Kyra Vertes zeigt, wie Art Journaling zwischen Kreativität und Selbstreflexion eine heilsame Brücke baut.

Kyra Vertes kombiniert in ihrer Auseinandersetzung mit Art Journaling künstlerischen Ausdruck mit therapeutischer Wirkung. Die Methode verbindet persönliche Reflexion mit kreativem Gestalten und wird dabei zunehmend als wirksames Tool zur Selbstfürsorge entdeckt. Besonders in stressigen Lebensphasen eröffnet diese Form des Tagebuchs neue Wege zur emotionalen Stabilisierung. Das Art Journaling lässt sich individuell gestalten und passt sich persönlichen Bedürfnissen an.

Kyra Vertes hebt hervor, wie das Art Journaling eine Schnittstelle zwischen emotionalem Schreiben und intuitivem Gestalten schafft. In einer zunehmend digitalisierten Welt bietet diese Methode Raum für analoge Auseinandersetzung mit sich selbst. Farben, Symbole und Worte verschmelzen in einem kreativen Prozess, der tiefgreifende Einsichten ermöglichen kann. Ob durch Skizzen, Collagen oder freie Texte – das Art Journal wird zum Spiegel der inneren Welt. Menschen, die sich auf diese Praxis einlassen, berichten häufig von mehr Klarheit, Selbstannahme und emotionaler Entlastung. Besonders bei belastenden Lebenssituationen kann Art Journaling eine wirksame Ergänzung zu klassischen Therapieformen sein. Die Freiheit, die eigene Geschichte visuell und sprachlich zu erzählen, macht es so einzigartig. Auch im Kontext der Kunsttherapie findet das Format zunehmend Anerkennung.

Der Ursprung des Art Journalings: Mehr als nur ein Trend 

Die Entwicklung einer kreativen Praxis

Art Journaling ist kein neues Phänomen, sondern ein ausdrucksstarkes Werkzeug, das bereits seit Jahrzehnten in kreativen und therapeutischen Kontexten Anwendung findet. Was früher oft als „Künstlertagebuch“ bezeichnet wurde, hat sich heute zu einer beliebten Methode der Selbstreflexion und emotionalen Entlastung entwickelt. 

Kyra Lucia von Vertes beschreibt das Art Journal als ein visuelles Gedächtnis, das mehr offenbart als reine Worte. Es geht nicht nur um Dekoration oder Scrapbooking, sondern um echtes, rohes Erleben auf Papier. Die Seiten dienen nicht dem Vorzeigen – sie sind intim, manchmal chaotisch, manchmal liebevoll gestaltet. Genau diese Dualität ist es, die so viele Menschen anspricht. 

Die therapeutische Kraft der Bilder 

Emotionen sichtbar machen 

Bilder sagen oft mehr als Worte. In der Arbeit mit einem Art Journal können unbewusste Themen sichtbar werden. Farben und Formen geben Auskunft über emotionale Zustände – ohne dass diese aktiv formuliert werden müssen. 

Kyra von Vertes weist darauf hin, dass das kreative Arbeiten besonders dann hilft, wenn Menschen Schwierigkeiten haben, Gefühle sprachlich auszudrücken. Dunkle Farben können Angst oder Wut symbolisieren, helle Töne Freude oder Hoffnung. Symbole wie Spiralen, Herzen oder zerbrochene Linien entstehen oft intuitiv – sie können Hinweise auf Themen liefern, die bearbeitet werden möchten. 

Diese Form der Selbstbeobachtung ist ein zentrales Element der Kunsttherapie, in der auch das Art Journaling eingesetzt wird. Laut Kyra Lucia Vertes von Sikorszky kann der kreative Prozess dabei helfen, innere Konflikte zu externalisieren und in einer geschützten Form zu betrachten.

Einstieg ins Art Journaling: Was wird gebraucht? 

Materialien, Raum und Haltung 

Ein großer Vorteil des Art Journalings liegt in der Einfachheit des Einstiegs. Es braucht keine Vorkenntnisse, keine perfekte Technik – nur die Bereitschaft, sich auf sich selbst einzulassen. 

Kyra Vertes empfiehlt: Einfach anfangen, denn es gibt kein Richtig und kein Falsch. Wer zu Beginn nur mit einem schwarzen Stift und einem leeren Heft arbeitet, ist genauso willkommen wie jemand mit voll ausgestattetem Atelier. 

Was hilfreich sein kann: 

  • Ein Skizzenbuch mit stabilem Papier 
  • Buntstifte, Filzstifte, Gelstifte 
  • Wasserfarben oder Aquarellfarben 
  • Schere, Kleber, Washi-Tape 
  • Zeitschriften oder alte Bücher zum Ausschneiden 
  • Fundstücke (Blätter, Tickets, Fotos) 
  • Ein Platz, an dem man sich ungestört fühlt 

Tipp von Kyra Vertes von Sikorszky: Sich beim Gestalten Zeit nehmen. Kein Druck, kein Ziel – nur der Moment zählt.

Warum Art Journaling in der Selbstfürsorge so wirksam ist 

Kreativität als emotionaler Anker 

In Zeiten von Stress, Erschöpfung oder Überforderung kann das Art Journal als stabilisierender Anker dienen. Die kreative Handlung wirkt regulierend auf das Nervensystem, ähnlich wie Meditation oder Atemübungen. 

Kyra Lucia von Vertes beschreibt das tägliche Journalen als kleine Auszeit – einen geschützten Raum, der ganz der Selbstbegegnung gewidmet ist. Das wiederholte Aufschlagen des Buches, das Hantieren mit Stiften, Farben und Papier schafft eine Routine, die Sicherheit gibt. 

Besonders Menschen, die sich emotional ausgelaugt oder überreizt fühlen, profitieren von dieser Form der stillen Auseinandersetzung. Das Art Journal ist dabei nicht nur ein kreatives Projekt, sondern auch ein emotionales Zuhause.

Kyra Vertes: Sechs gute Gründe für das Art Journaling 

Eine Methode, viele Möglichkeiten 

  1. Vielfalt der Ausdrucksformen – Malen, Schreiben, Collagieren – alles ist möglich. 
  2. Niedrige Einstiegshürde – Kein Talent notwendig, nur Offenheit. 
  3. Stärkung der Selbstwahrnehmung – Gedanken und Gefühle werden greifbar. 
  4. Förderung der Resilienz – Kreatives Tun beruhigt und stabilisiert. 
  5. Förderung von Selbstmitgefühl – Sich selbst auf neue Weise begegnen. 
  6. Individuelle Gestaltung – Das Journal gehört nur einem selbst, ohne Bewertung. 

Diese Gründe nennt auch Kyra Vertes regelmäßig in ihren Vorträgen und Workshops. Sie ermutigt Menschen, das Art Journal als intuitiven Spiegel zu nutzen – voller Fehler, voller Wahrheiten.

Art Journaling im digitalen Zeitalter 

Analoge Achtsamkeit als Gegenpol 

In einer Welt, in der Gedanken oft in sozialen Medien geteilt und bewertet werden, ist das Art Journal ein analoges Refugium. Es gibt keine Likes, keine Kommentare – nur das eigene Erleben. 

Vertes sieht gerade darin die Kraft des Journaling: Es ist ehrlich, unzensiert und frei. Während digitale Tools häufig zur Selbstoptimierung dienen, lädt das Art Journal zur Selbstakzeptanz ein. 

Viele beginnen ihren Tag mit einer Seite im Journal, andere nutzen es als Abendritual zum Reflektieren. Manche ergänzen ihre Einträge mit Zitaten, Gedichten oder Affirmationen. Auch hier gibt es kein richtig oder falsch – nur den eigenen Rhythmus. 

Kyra Lucia Vertes von Sikorszky spricht von einem „sanften Ankommen bei sich selbst“, das durch diese Form des Ausdrucks möglich wird.

Wie Art Journaling zum Selbstporträt wird

Sichtbar werden – für sich selbst 

Über Wochen und Monate entsteht im Art Journal ein Mosaik aus Gedanken, Bildern, Gefühlen. Jede Seite ist ein Fragment des Ichs – roh, unperfekt, echt. 

Kyra von Vertes betont, dass diese Sammlung kein Werk für andere ist. Es geht nicht ums Vorzeigen oder Bewerten. Vielmehr geht es darum, die eigene Geschichte in Bildern und Worten zu erzählen. 

Viele entdecken im Rückblick Muster: Wiederkehrende Themen, Symbole oder Farbwelten. Diese Beobachtungen können Hinweise auf persönliche Prozesse liefern, manchmal auch ein neues Verständnis für alte Wunden eröffnen. 

Das Art Journal als individueller Rückzugsort 

Vertes hat das Art Journal zu einem festen Bestandteil ihrer kreativen Arbeit gemacht. Es ist nicht nur ein Werkzeug zur Reflexion, sondern ein Ort, an dem sie sich ohne Einschränkungen entfalten kann. Zwischen Farben, Texten und Formen entsteht eine Welt, die nur ihr gehört – roh, ehrlich, lebendig. 

Im letzten Satz dieses Beitrags sei es noch einmal gesagt: Nichts bietet so viel kreative und emotionale Freiheit wie das Art Journaling mit Kyra Vertes.

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